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Sie können prinzipiell jeden treffen. Viele betroffene wissen nicht einmal, dass sie welche haben. Spätestens wenn die Kristalle eine kritische Größe erreicht haben und in den Harnleiter gelangen, machen sie sich durch starke und kaum erträgliche Schmerzen, Übelkeit und manchmal Erbrechen bemerkbar. Doch was sind eigentlich die Ursachen von Nierensteinen und welche Risikofaktoren gibt es? In diesem Beitrag gehen wir auf die wichtigsten Aspekte ein und zeigen auf, warum sich die steinigen Ablagerungen bilden.
Risikofaktoren: Darum entstehen Nierensteine
Es sind der Wissenschaft inzwischen mehr als 20 verschiedene Risikofaktoren bekannt, die das Auftreten von Nierensteinen wahrscheinlicher machen können. Diese Risikofaktoren sind indirekte Ursachen, welche früher oder später zur Steinbildung führen können. So kann zum Beispiel die genetische Veranlagung eine Rolle spielen. Wenn Angehörige aus dem Familienkreis oder Verwandte einmal betroffen waren, ist das Risiko für die Steinbildung bereits erhöht. Ein weiterer, genetisch bedingter Risikofaktor kann Übergewicht sein.
Lebensmittel, die dem Körper Wasser entziehen, eine Verengungen des Harns oder bestimmte Medikamente mit Inhaltsstoffen wie Acetylsalicylsäure, Sulphonamide und Triamteren stehen im Verdacht, die Krankheit zu begünstigen und können somit als Ursache für Nierensteine nicht ausgeschlossen werden.
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Übersättigung des Harns
Die direkte Ursache für Nierensteine liegt jedoch immer in einer Übersättigung des Harns mit bestimmten Substanzen, die eine kristallbildende Wirkung haben. Die Bildung von Kristallen ist ganz normal und geschieht bei jedem Menschen. Sie werden in der Regel beim Wasserlassen ausgespült, ohne bemerkt zu werden. Bei einer übermäßig großen Anzahl steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass Kristalle sich festsetzen und zurückbleiben. Geschieht dies, wachsen sie auf eine kritische Größe heran und können oft nicht mehr einfach herausgespült werden.
Die Gründe für eine Übersättigung des Harns liegen wiederum neben der unzureichenden Versorgung des Körpers mit Trinkwasser und Flüssigkeit, in Störungen des Harnsäurestoffwechsels oder einem zu hohen pH-Wert des Urins. Flüssigkeitsmangel kann beispielsweise durch sehr starkes Schwitzen entstehen, wenn anschließend nicht genügend getrunken wird. Als weitere Ursachen für Nierensteine sind die Störung des Harnsäurestoffwechsels durch Enzymdefekte, Alkoholmissbrauch oder zu viel Fleisch in der Ernährung anzuführen.
Häufig unterschätzt: Flüssigkeitsmangel als Ursache
Der wohl wichtigste Faktor sowohl wenn es um die Behandlung von Nierensteinen, als auch um die Ursache geht ist eine unzureichende Versorgung mit Flüssigkeit. Wenn Sie zu Nierensteinen neigen, sollten Sie bestenfalls stündlich etwa ein halbes Glas Wasser trinken. Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke, da diese die Steinbildung fördern. Dieser Punkt spielt die wohl mit Abstand wirkungsvollste, aber sehr häufig unterschätzte Rolle im Kampf gegen die steinigen Ablagerungen.
Psychische Ursache von Nierensteinen: Stress
Stress und starke psychische Belastungen sind zwar als Ursache für Nierensteine nicht zweifelsfrei nachgewiesen, Wissenschaftler vermuten allerdings, dass Stress zumindest eine Rolle spielt. In der Schulmedizin wird bei der Behandlung daher nicht weiter darauf eingegangen. Studien haben jedoch gezeigt, dass durch die Vermeidung und den Abbau von Stress positive Effekte auf den Krankheitsverlauf und insbesondere auch eine Vorbeugende Wirkung erzielt werden können. Neben psychischen Belastungen oder spirituellem Stress gibt es auch den sogenannten oxidativen Stress.
Um hier entgegenzuwirken, sind regelmäßige Auszeiten, Entspannung und ausreichend Schlaf von enormer Bedeutung. In psychisch sehr belastenden Situationen sollte zudem professionelle Hilfe in Betracht gezogen werden. Oxidativen Stress als Ursache für Nierensteine behandeln Sie dagegen am besten, indem Sie ausreichend Antioxidantien über die Ernährung zuführen.
Falsche Ernährung als Ursache für Nierensteine
Auch die Ernährung kann als indirekte Ursache bei der Entstehung von Nierensteinen eine Rolle spielen. Zu viel Kochsalz und zuckerreiche Getränke fördern die Kristallbildung. Die Lösung: Würzen Sie etwas weniger und trinken Sie lieber stilles Mineralwasser statt Cola. Zu vermeiden sind außerdem oxalathaltige Lebensmittel wie Tomaten, Rhabarber und Petersilie in zu großen Mengen. Ebenso seltener serviert werden sollten Fleisch- und Wurstwaren. Sportler sollten außerdem von zu strengen Diäten und einer zu eiweißreichen Ernährung Abstand nehmen.
Bewegungsmangel und Übergewicht
Bewegungsmangel ist eine häufige Ursache für die Kristallbildung. Denn Nierengrieß kann, wenn er sich einmal festgesetzt hat, auch durch körperliche Bewegung gelöst werden. Übergewicht ist ebenfalls ein Risiko: Im Vergleich zu normalgewichtigen Personen entwickeln Menschen mit Fettleibigkeit etwa doppelt so häufig Nierensteine.
Bewegungsmangel ist allerdings nicht nur eine Ursache: Im Umkehrschluss kann in akuten Fällen Bewegung dabei helfen, festsitzende Nierensteine zu lösen und auszuspülen. Dabei sind Aktivitäten wie Seilspringen, Laufen oder Spaziergänge bestens geeignet. Dabei können Bewegungsschmerzen auftreten. Leichte bis mittelstarke Beschwerden können Sie mit Schmerzmitteln behandeln, bei sehr starken Schmerzen sollte allerdings ein Arzt aufgesucht werden.
Alkohol als Ursache
Hin und wieder wird empfohlen, Bier gegen Nierensteine zu trinken. Dies ist jedoch nicht zielführend, da Alkohol zwar den Harndrang verstärkt, die Substanz jedoch stark entwässernd wirkt und die betroffene Person damit vor einer weiteren Steinbildung ungeschützt ist. Der Urin wird nach dem Trinken dicker und bereits vorhandene Ablagerungen können anwachsen. Zudem stört der verstärkte Harndrang den Mineralhaushalt. Somit kann der Konsum von übermäßigen Mengen Alkohol sogar eine Ursache, mindestens aber ein Risikofaktor für Nierensteine sein.
Ursachen für Nierensteine: Fazit
Die Ursachen von Nierensteinen sind vielfältig und teilweise wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt. Klar ist jedoch, dass durch die Einhaltung bestimmter Vorgaben, einer gesunden Lebensweise mit viel Bewegung und einer angepassten Ernährung das Risiko einer Steinbildung gesenkt werden kann. Betroffene sollten in akuten Fällen immer ausreichend trinken. Viel körperliche Bewegung und einige Hausmittel können in vielen Fällen Abhilfe schaffen. Wenn die Ablagerungen auch nach mehreren Tagen nicht abgehen oder bei einer kritischen Größe der Kristalle, muss der Arzt mit einem minimalinvasivem Eingriff oder einer Laserbehandlung eingreifen.
Die Ursache für die Entwicklung von Nierensteinen liegt fast immer in der Kombination aus dem persönlichen Lebensstil und einer ungünstigen genetischen Veranlagung. Sollten Sie im familiären Umkreis gehäuft Fälle wahrnehmen, ist das Risiko für Sie ebenfalls erhöht. In diesem Fall ist es ratsam, besonderen Wert auf die richtige Ernährung, der Vermeidung von Stress und ausreichend Bewegung zu achten, um vorbeugend zu agieren.
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