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Eine ausgewachsene Person mit Nierensteinen sollte täglich bis zu 3 Liter Flüssigkeit aufnehmen, um den Abgang zu fördern und die Neubildung vorzubeugen. Andere Faktoren wie die Ernährungsweise, Bewegung und Medikamente sind dabei zwar auch relevant, haben aber keineswegs die gleiche Wirkung wie das richtige Trinkverhalten. Denn dieses verursacht nicht nur einen stärkeren Harndrang, sondern kann außerdem die Zusammensetzung des Harns so beeinflussen, dass sich Nierengrieß schneller auflöst und eine weitere Kristallbildung unterbunden wird. Einfaches Mineralwasser ist hier die richtige Wahl. Doch welche Produkte sind hierbei gut geeignet?
Getränke mit Kohlensäure bei Nierensteinen
Der pH-Wert ist für die Steinbildung ein wichtiger Faktor. Gerät dieser aus dem Gleichgewicht, kann sich die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung und das Festsetzen von kleinen Kristallen erhöhen. Mineralwasser mit Kohlensäure liegt chemisch im sauren Bereich – jedoch nur leicht. Auch wenn der pH-Wert damit nicht im optimalen Bereich liegt, ist dies zu vernachlässigen. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, trinkt bei Nierensteinen jedoch lieber Mineralwasser ohne Kohlensäure.
Mineralwasser bei Nierensteinen: Keine Extra-Produkte
Tatsächlich ist einfaches, stilles Mineralwasser bei Nierensteinen vollkommen ausreichend und optimal. Für die richtige Flüssigkeitsversorgung des Körper ist es die beste Alternative zu süßen Getränken wie Cola, Limonade, Milch oder Kaffee. Es ist zudem besonders bekömmlich. Personen, die mit akuten Koliken oder auch Magenproblemen wie Übelkeit zu kämpfen haben, sollten daher darauf zurückgreifen.
Wer an Nierensteinen leidet, braucht kein spezielles Mineralwasser einer bestimmten Sorte oder Marke. So sind die Hersteller Saskia, Gerolsteiner und Spreequell gleichermaßen geeignet. Es gibt zwar qualitative Unterschiede, diese sind jedoch unrelevant für die Behandlung, Auflösung oder Vorbeugung. Wer möchte, kann sogar direkt aus dem Hahn trinken. Die Annahme, dass eine zu hohe Wasserhärte die Bildung von Kalziumsteinen fördert, konnte bislang nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden. Zum letzten Punkt gibt es teils widersprüchliche Ergebnisse aus Studien, welche in Deutschland, Italien und dem Iran durchgeführt wurden.
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So viel solltest du trinken
Viel wichtiger als die Sorte oder der Hersteller von Mineralwasser, ist bei Nierensteinen die Menge der zugeführten Flüssigkeit. Bis zu 3 Liter sind die Regel bei einer erwachsenen Person. Wer jedoch aufgrund von Sport, großer Hitze oder Durchfallerkrankungen viel Flüssigkeit verliert, sollte diesen Verlust ausgleichen. Dabei kann auch die Menge von 3 Litern überschritten werden. Für jede Stunde Sport beispielsweise sollte 1 Liter zusätzlich getrunken werden. Ab einer Menge von etwa 9 Litern pro Tag ist jedoch Vorsicht angebracht, da durch das Ausschwemmen von lebenswichtigen Mineralien und Vitaminen eine Wasservergiftung drohen kann.
Außerdem ist für das Abgehen der Nierensteine von Vorteil, wenn die Flüssigkeit stetig zugeführt wird. Du kannst dafür zum Beispiel alle 60 Minuten ein Glas stilles Mineralwasser zu dir nehmen.
Säfte, Süßgetränke und Limonaden
Wer an Nierensteinen leidet sollte davon absehen, zu viele Süßgetränke, Säfte oder auch Kaffee zu konsumieren. Sie steigern die Wahrscheinlichkeit, dass sich immer wieder neue Kristalle aus dem Harn heraus bilden und festsetzen. Darüber hinaus enthalten die meisten Softdrinks sehr viel Phosphorsäure, die ebenfalls die Kristallbildung unterstützend fördert. Nierenexperten stellten in einer groß angelegten Studie fest dass Personen, welche täglich eine Flasche Cola (zuckerhaltig) tranken, eine um 23 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit hatten, an Nierensteinen zu erkranken. Diese Wahrscheinlichkeit stieg auf 33 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe, wenn die Probanden regelmäßig zuckerhaltige Brausegetränke konsumierten. Die Kontrollgruppe dagegen versorgte sich weitgehend mit einfachem Mineralwasser.
Tipp: Mineralwasser mit Zitronensaft
Um die Wirkung von Mineralwasser gegen Nierensteine zu verstärken empfiehlt es sich, Zitronensaft hinzuzugeben. Als optimale Dosis hat sich dabei je Liter etwa 60 Milliliter Zitronensaft herausgestellt. Vorteil: Durch die Herstellung der eigenen gesunden Limonade verbessert sich der Geschmack von normalem Mineralwasser! Alternativ kann hier auch Limettensaft verwendet werden. Wichtig: Diese Kur wirkt nur bei den häufig vorkommenden Kalziumoxalatsteinen. Dies liegt an den hohen Werten an Citrat in der Frucht, welche die Kristallentstehung verhindern. Bei Nierensteinen mit einer anderen Zusammensetzung kann die erhoffte Wirkung ausbleiben!
Käufliche Limonade dagegen ist nicht empfehlenswert für den täglichen Gebrauch! Hier wird in den meisten Fällen nämlich künstlich der Geschmack von Zitronen beigefügt und mit viel Zucker gesüßt.
Fazit zu Mineralwasser bei Nierensteinen
Mineralwasser ist bei Nierensteinen die erste Wahl für die Flüssigkeitsversorgung. Dabei ist kein spezielles Produkt notwendig, die Wirkung ist nämlich etwa bei allen Herstellern die gleiche. Auch direkt aus dem Hahn kann bedenkenlos getrunken werden, eventuell auftretender Kalk ist unproblematisch. Durch die Beimischung von Zitronen- oder Limettensaft kann die positive Wirkung auf das Krankheitsbild verstärkt werden. Mithilfe des passenden Trinkvorgehens können daher nicht selten auch ganz ohne Operationen die Ablagerungen gelöst und somit ein schmerzfreier Zustand erreicht werden.
