Sie sind nicht nur oft sehr schmerzhaft, sondern können sich auch nach dem Ausscheiden immer wieder neu bilden. Es gibt zahlreiche Lebensmittel, welche dies maßgeblich in der Ernährung beeinflussen. Dabei kann das Essverhalten sowohl der Auslöser von Nierensteinen und sogar die eigentliche Ursache sein, als auch eine wichtige Rolle bei der Behandlung spielen. Doch von welchen Produkten sollten Sie eigentlich lieber die Finger lassen und was sollte stattdessen auf dem Essensplan stehen? Wir zeigen in diesem Artikel, wie Sie mithilfe der richtigen Ernährung den Abgang der Ablagerungen begünstigen und die Neubildung vorbeugen können.
Nierensteine trotz gesunder Ernährung?
Tatsächlich ist eine gesunde Ernährung keine Garantie dafür, von Nierensteinen verschont zu bleiben. Ganz im Gegenteil kann ein Zuviel von bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen sogar die Neubildung fördern. Ein Beispiel ist Calcium, welches nachweislich das Risiko für die steinigen Ablagerungen reduzieren kann. Jedoch: Eine hohe Aufnahme allein führt zwar nicht zur Steinbildung, durch Fehlfunktionen im Körper aufgrund von Flüssigkeitsmangel kann es aber passieren, dass sich die Salze im Urin nicht mehr lösen können. Neben der Aufnahme von gesunden Nahrungsmitteln ist also die ausreichende Versorgung mit Wasser ein wichtiger Knackpunkt, um eine zu hohe Konzentration von Calzium im Urin zu vermeiden.
Nierensteine durch die richtige Ernährung auflösen
Akuten Nierensteinen kann man mithilfe von Magnesium und Citrat (Zitronensäure) die Substanz rauben. Citrat kommt, wie Sie vermutlich annehmen, vor allem in Zitronen vor. Es zersetzt die chemische Struktur der Steinchen, sodass sie schrumpfen und dadurch leichter abgehen können. Im besten Fall können sie sich sogar vollständig auflösen. In der Ernährung nicht vernachlässigen sollten betroffene auch Nahrungsmittel, welche reich an Magnesium sind. Magnesium kommt in größeren Mengen in Vollkornbrot, Bananen oder Sonnenblumenkernen vor. Auch Nahrungsergänzungsmittel, zum Beispiel Magnesiumtabletten, sind hier eine in Betracht zu ziehende Option zusätzlich zur Ernährung bei Nierensteinen.
Nierensteine vorbeugen und vermeiden mit diesen Tipps
- Tipp 1: Viel trinken, am besten alle 30 – 45 Minuten ein glas stilles Wasser
- Tipp 2: Tierische Eiweiße wie Eier und Fleisch vermeiden
- Tipp 3: Zucker und Salz in der Ernährung auf ein Minimum reduzieren
- Tipp 4: Mehr Obst und Gemüse essen
- Tipp 5: Oxalat meiden; enthalten in Schokolade, Spinat oder Cola
- Tipp 6: Körper ausreichend mit Calcium versorgen
- Tipp 7: Kein schnelles Abnehmen, da dies das Risiko für die Steinbildung steigert
Ernährung frühzeitig umstellen!
Wer einmal Nierenkoliken hatte, möchte diese in der Regel kein zweites Mal durchmachen müssen. Es ist daher wichtig, die Ernährung bei Nierensteinen frühzeitig umzustellen, um einer Neubildung vorzubeugen. Die Ablagerungen entstehen nicht von heute auf morgen, daher kann ein rechtzeitig angepasstes Essverhalten Ihnen tatsächlich dabei helfen, die vermeidbaren Schmerzen zu unterbinden. Eine dazu angelegte Studie zeigte, dass durch eine Ernährungsumstellung die Wahrscheinlichkeit einer Neubildung von 38 auf 20 Prozent gesenkt werden kann.
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Nierensteine: Welcher Ernährungsplan ist der richtige?
Es gibt zahlreiche Vorgehensweisen, Diäten und Methoden um vorbeugend durch weglassen oder zuführen bestimmter Lebensmittel zu handeln. Wichtig ist hierbei, keine zu strengen Diäten anzuwenden, da diese das Risiko einer Steinbildung erhöhen.
Basische Ernährung
Wenn Sie zu Nierensteinen neigen, gehört eine basische Ernährung zum Pflichtprogramm. Sie wirken damit einer Übersäuerung entgegen und können den Körper entschlacken. Dabei ist empfehlenswert, zunächst für 3 bis 4 Wochen zu 100 Prozent basische Lebensmittel essen, und danach das Verhältnis auf 80 zu 20 Prozent senken. Dies bedeutet, dass etwa 20 Prozent der konsumierten Nahrungsmittel säurebildend sein sollten. Gesunde Säurebildner sind unter anderem Nüsse und Hülsenfrüchte.
Basische Lebensmittel sind Obst wie Ananas und Trauben, Gemüse wie Süßkartoffeln und Karotten, aber auch Pilze und Kräuter. Diese Produkte können Sie in der Ernährung bei Nierensteinen bedenkenlos essen.
Vorsicht ist jedoch bei Basenpulver angebracht. Gerade in einer akuten Phase oder wenn die Nierenfunktion eingeschränkt ist, sollten diese Produkte nicht angewendet werden.
Tomaten vermeiden
Tomaten sollten sie tatsächlich aus Ihrer Ernährung bei Nierensteinen streichen, denn sie enthalten eine besonders hohe Menge an Oxalsäure. Tomaten sind natürlich nicht das einzige Produkt, welches Oxalsäure enthält: Auch Spinat, rote Beete, Mandeln und Sauerampfer sollte nur in sehr begrenzten Mengen verzehrt werden. Übrigens: Der Oxalsäuregehalt lässt sich verringern, wenn die Mahlzeit mit Milch zubereitet wird. Das darin enthaltene Calcium bindet die Säure und verringert so die Konzentration.
Eiweißreiche Ernährung
Eine eiweißreiche Ernährung bei Nierensteinen ist nicht per se schlecht – es kommt hier auf die Quelle an. Besonders tierisches Eiweiß und insbesondere aus rotem Fleisch, erhöht die Wahrscheinlichkeit, erneut zu erkranken. Betroffene sollten daher besser auf andere Proteinquellen wie Nüsse, Linsen, Soja oder Erbsen zurückgreifen. Der Konsum von Fleischwaren wie magere Wurst oder Geflügel ist möglich, sollte aber auf 1 bis 2 mal wöchentlich beschränkt werden. Schweinefleisch dagegen ist wenn möglich zu vermeiden.
Gesunde Öle
Verwenden Sie in Ihrer Ernährung bei Nierensteinen weniger tierische Fette und greifen Sie stattdessen lieber zu pflanzlichen Ölen wie Leinöl bei der Zubereitung von Mahlzeiten. Hilfreich und gesund sind zudem Omega-3-Fettsäuren, die sowohl in Form von Supplements als Kapseln, oder über Gerichte mit Seefisch zugeführt werden können. Seefisch sollte daher mindestens 1 bis 2 mal wöchentlich serviert werden!
Gesunde Rezepte bei Nierensteinen
Nachfolgend finden Sie jeweils für Nierensteine aus Zystin und aus Kalziumoxalat Rezepte, die für Ihre Ernährung geeignet sind.
Rezept 1: Kalziumoxalatsteine
Zutaten für 2 Personen:
- 1 Avocado
- 2 Scheiben Vollkornbrot
- 300 Gramm Gurken
- Prise Salz & Pfeffer
Die geschälte Avocado in Scheiben schneiden und mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Die Gurken schneiden, leicht würzen und als Rohkost-Beilage servieren.
Rezept 2: Zystinsteine
Zutaten für 2 Personen:
- 200 Gramm Magerquark
- 60 ml Mandeldrink (ungesüßt)
- 2 Teelöffel Leinöl
- 2 Esslöffel Haferflocken
- 160 Gramm Heidelbeeren
- 2 Esslöffel Walnusskerne
Magerquark, Mandeldrink und Leinöl in eine Schale geben und gut durchmischen. Danach die Haferflocken beimischen. Die gewaschenen Heidelbeeren oben drauf verteilen. Die Walnusskerne zertrümmern und über den Quark-Müsli verteilen.
Fazit: Ernährungsempfehlung bei Nierensteinen
Die richtige Ernährung bei Nierensteinen kann eine entscheidende Rolle vor allem zur weiteren Vorbeugung spielen. Unterschätzt werden sollte aber auch nicht ihre Wirkung in akuten Fällen, wo sie neben schulmedizinischen Behandlungen auch den Abgang der Ablagerungen wesentlich erleichtern kann. Die wichtigsten Punkte sind die Vermeidung zu großer Mengen an Industriezucker und Kochsalz, insbesondere aber die Wasserversorgung des Körpers. Vermeiden Sie dabei Süßgetränke und Getränke mit Kohlensäure, greifen Sie stattdessen besser auf stilles Mineralwasser zurück.