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Nierensteine sind eine häufig auftretende Erkrankung, die meist mit äußerst intensiven Schmerzen und körperlichen Unannehmlichkeiten verbunden ist. Die Ursachen sind vielfältig, und reichen von einer ungesunden Ernährungsweise bis hin zu Bewegungsmangel. Es gibt darüber hinaus jedoch zahlreiche weitere Faktoren, die zur Kristallbildung führen können. Ein häufig unterschätztes Risiko stellt der häufige bzw. regelmäßige Konsum von Alkohol dar. Wir zeigen dir in diesem Artikel, warum dies so ist, wie viel du maximal trinken darfst und welche vorbeugenden Schritte du in Zukunft befolgen solltest.
Flüssigkeitsmangel durch Alkohol
Zahlreiche Untersuchungen und Studien haben gezeigt: Ein übermäßig häufiger und starker Konsum von Alkohol kann die Gefahr einer Bildung von Nierensteinen drastisch erhöhen. Zwar wird nach dem Trinken der Harndrang gesteigert, dies ist jedoch nicht unbedingt vorteilhaft. Denn: Die entwässernden Substanzen führen nicht nur dazu, dass der Körper massiv Flüssigkeit verliert, auch die Konzentration bestimmter Elemente im Harn ist anschließend um einiges höher, was die Kristallbildung fördert. Folgende 3 Faktoren führen dazu, dass Alkohol Nierensteine verursacht:
- Dehydration: Alkohol ist ein harntreibendes Produkt. Dies bedeutet, dass die Urinproduktion und somit auch den Flüssigkeitsverlust des Körpers erhöht werden. Die dadurch verursachte Austrocknung erhöht die Gefahr einer Steinbildung. Dem kannst du im begrenztem Umfang noch dadurch ausgleichen, dass du viel Wasser trinkst.
- Erhöhter Harnsäurespiegel: Einige alkoholische Getränke wie zum Beispiel Bier enthalten sogenannte Purine, welche beim Abbau zur Bildung von Harnsäure führen. Auch ein hoher Harnsäurespiegel im Urin begünstigt Nierensteine.
- Calciumausscheidung: Beim Trinken wird die Ausscheidung von Calcium über den Urin erhöht. Eine hohe Konzentration von Calcium im Harn führt nachweislich zur Bildung von Calciumoxalatsteinen, eine der häufigsten Steinarten.
Wie du siehst, sind mehrere Faktoren dafür verantwortlich, dass durch Alkohol Nierensteine gebildet werden können. Übrigens: Ähnliche Vorgänge, wenn auch nicht so schwerwiegend, entstehen wenn du zu viel Kaffee trinkst.
Wie viel Alkohol darf man bei Nierensteinen trinken?
Es gibt einige Dinge, die du präventiv tun kannst damit bei dir keine Nierensteine durch Alkohol begünstigt werden. Das wichtigste Stichwort hierbei ist Mäßigung. Ein verantwortungsvoller Konsum kann hier bereits sehr viel ausmachen. Ein guter Leitfaden, an den du dich richten kannst, ist pro Tag nicht mehr als ein Standartgetränk (Bier oder Wein) zu trinken. Weniger ist natürlich noch besser. Außerdem solltest du den Flüssigkeitsverlust umgehend wieder ausgleichen, indem du anschließend mindestens die doppelte Menge Wasser zu dir nimmst. Eine gute Ernährung mit viel Obst und Gemüse trägt ebenfalls dazu bei das Risiko zu minimieren.
Alkohol & Nierensteine: Weitere Faktoren
Eine ungesunde und einseitige Ernährungsweise stellt zwar die Hauptursache für das Auftreten von Nierensteinen dar, darüber hinaus können aber auch Stress, Bewegungsmangel, eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr sowie natürlich starker Konsum von Alkohol und Eiweißen ebenfalls die Entstehung von Nierensteinen begünstigen. Wenn mehrere dieser Faktoren zusammenkommen, steigt zudem Risiko für ein weiteres Problem: Übergewicht. Übergewicht spielt als mögliche Ursache eine bedeutende Rolle, da die Mehrheit der Patienten mit Nierensteinen tatsächlich übergewichtig ist. Alkohol, der viele Kalorien enthält, erhöht das Risiko dafür nochmals signifikant. Neben einem kontrollierten Trinkverhalten kann daher auch eine Gewichtsreduzierung eine sinnvolle vorbeugende Maßnahme sein.
Obwohl Alkohol gesellschaftlich in erster Linie als Genussmittel betrachtet wird, wirkt er im Körper stark toxisch. Was viele Menschen dabei vergessen: Es ist ein starkes Zellgift, und belastet die Nieren zusätzlich. Diese erfüllen aber eine entscheidende Funktion im Organismus, indem sie den Körper von Abfallstoffen und Toxinen (Zellgiften) reinigen. Um das einmal in Zahlen zusammenzufassen: Sie filtern etwa 300 Mal am Tag das gesamte Blut und täglich fließt durchschnittlich 1.800 Liter Blut durch sie hindurch. Zusätzlich produziert das Organ viele wichtige Hormone und reguliert den Flüssigkeitshaushalt. Das Organ ist also lebenswichtig und sollte entsprechend vorsorglich behandelt werden.
Wenn du regelmäßig mehr als ein oder zwei Gläser Alkohol, beispielsweise Wein oder Bier trinkst, werden die Nieren unnötig belastet. Je älter du wirst, desto höher wird zudem die Gefahr für Nierensteine durch Alkohol.
Wasser und Tee als Ausgleich
Da der regelmäßige Konsum von Alkohol zur Bildung von Nierensteinen führen kann, ist es gerade für Vieltrinker wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Empfehlenswert ist es, täglich mindestens zwei bis drei Liter Wasser oder Tee zu trinken. Durch ausreichend Flüssigkeitszufuhr können schädliche Substanzen bei gesunden Nieren problemlos ausgeschieden werden. Wenn die Harnwege dagegen über einen längeren Zeitraum nicht ausreichend durchgespült werden, können sich Kristalle an den Zellwänden ablagern. Im Laufe der Zeit können diese Ablagerungen zunehmen und die Harnleiter verengen, was den Abgang von Nierensteinen enorm erschwert.
Manchmal wird betroffenen empfohlen, Bier zu trinken um die steinigen Ablagerungen auszuspülen. Dieses alte Hausmittel ist weit verbreitet, ein Arzt würde dir jedoch niemals diesen Ratschlag geben. Tatsächlich kann dies sogar funktionieren, falls du dich dafür entscheidest solltest du jedoch nur alkoholfreies Bier trinken. Die gesunden Bestandteile des alkoholfreien Biers sind isotonisch und gleichen den Flüssigkeitsverlust im Körper aus. Wichtig ist, dass alleine der Konsum von alkoholfreiem Bier keineswegs ausreicht um Nierensteine zu behandeln. Die Hauptquelle für Flüssigkeitszufuhr sollten weiterhin Wasser und Tee sein.
Unser Fazit
Es ist unumstritten, dass es eine Verbindung zwischen dem Konsum von Alkohol und Nierensteinen gibt. Das Thema ist jedoch komplex und wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Betroffene sollten daher darauf achten, den Konsum einzuschränken. Alleinige Ursache ist das eigene Trinkverhalten jedoch selten, daher solltest du bei der Behandlung auch andere Aspekte wie Ernährung und körperliche Bewegung berücksichtigen.
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