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Nierensteine, auch als Urolithiasis bezeichnet, sind kristalline Strukturen, die sich in den Nieren bilden und in der Regel aus Calcium, Oxalat, Phosphat oder Harnsäure, manchmal auch aus einer Kombination mehrerer Elemente bestehen. Sie können in verschiedenen Größen und Formen auftreten, Männer sind dabei statistisch betrachtet wesentlich häufiger betroffen als Frauen. In diesem Beitrag erfährst du, ob und wie gefährlich sie sind und worauf du besonders achten solltest.
Größe und Position der Nierensteine ausschlaggebend
Nierensteine können je nach Größe und Lage unterschiedlich gefährlich sein. In der Regel sind sie nicht lebensbedrohlich, aber sie können starke Schmerzen beim Patienten verursachen und zu Komplikationen führen, sofern sie nicht rechtzeitig behandelt werden. Die mitunter als heftig beschriebenen Koliken treten häufig in regelmäßigen Wellen auf und können sich bis in den Unterbauch, den Rücken oder das Gesäß ausbreiten.
Was passiert, wenn man Nierensteine nicht behandelt?
Nierensteine sind niemals harmlos, auch wenn sich die Schmerzskala bei kleineren Kristallen meist eher im unteren Bereich befindet. Je nach Durchmesser können sie zwar ohne weiteres zutun ausgeschieden werden, ab einer gewissen kritischen Größe wird es aber durch auftretende Komplikationen durchaus gefährlich für betroffene.
Mögliche gefährliche Komplikationen von Nierensteinen können beispielsweise sein:
- Infektionen der Harnwege: Wenn sich ein Nierenstein in den Harnwegen verfängt, kann er die Harnpassage blockieren, was manchmal zu einer Infektion der Harnröhre führt.
- Verstopfung der Harnwege: Die Blockierung der Harnwege kann auch zu einer Verstopfung derselben führen. Dies hat Schmerzen, insbesondere beim Wasserlassen und Harnverhalt zur Folge. Bleibt der Harn im Körper, hat dies ebenfalls Infektionen und gefährliche Organschäden zur Folge.
- Nierenschäden: Wenn ein Nierenstein in der Niere verbleibt, kann er auch zu teilweise dauerhaften und irreparablen Schäden am Organ selbst führen.
- Blutaustritt und Schnittverletzungen in den Harnwegen: Wenn ein Kristall die Harnröhre blockiert, kann es zu Blutungen kommen, welche sich durch Blut im Urin zeigen. Diese sind oftmals jedoch harmlos, sollten allerdings von einem Arzt begutachtet werden.
In sehr seltenen Fällen können akute Nierensteine auch zu Nierenversagen führen, was dann tatsächlich sehr gefährlich werden kann. Es ist daher äußerst wichtig, dass Nierensteine frühzeitig erkannt und entsprechend ihrer Größe und der Lage behandelt werden, um mögliche schwere und potenziell gefährliche Komplikationen zu vermeiden. Wenn du den Verdacht hast, dass du Nierensteine haben könntest, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser wird in der Regel eine Bildgebung der Nieren, Harnleiter und Harnblase durchführen, um die Größe zu bestimmen und die Nierensteine zu lokalisieren. Je nachdem, wie groß der Kristall ist und wie weit er sich bereits von der Niere entfernt hat, wird der Arzt entweder versuchen, den Nierenstein medikamentös aufzulösen oder ihn chirurgisch zu entfernen.
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Wann Nierensteine lebensbedrohlich sind
Richtig gefährlich kann es dann werden, wenn Fieber und Schüttelfrost auftreten. Spätestens bei diesen Anzeichen einer Infektion sollten betroffene umgehend den Arzt aufsuchen. Hier besteht nämlich der Verdacht auf eine Urosepsis, eine Form der Blutvergiftung. Da zwischen Blutkreislauf und Niere ein ständiger Austausch stattfindet können durch Nierensteine blockierte Harnwege Bakterien aus dem Urin ins Blut gelangen. Unbehandelt kann dies schlussendlich in einer gefährlichen Sepsis enden, welche zum Tod führen kann. Achte also insbesondere auf Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, allgemeine Schwäche oder Herzrasen.
Die Behandlung einer Urosepsis umfasst in der Regel die Einnahme von Antibiotika, um damit die Infektion zu bekämpfen. Außerdem werden andere lebenswichtige Funktionen wie die Atmung und der Blutdruck stabilisiert und unterstützt. In schweren Fällen kann es sogar erforderlich sein, den betroffenen Patienten ins Krankenhaus einzuliefern, um ihn dort intensivmedizinisch behandeln zu können.
So beugst du einem gefährlichen Verlauf bei Nierensteinen vor
Sollte der konkrete Verdacht auf Nierensteine bestehen, ist der Gang zum Arzt der erste und wichtigste Schritt. Dieser wird nach eingehender Untersuchung die jeweilig angebrachte Behandlung verordnen und den Zustand des Patienten überwachen.
In der Zwischenzeit gibt es einige Dinge, die du zusätzlich tun kannst, um sowohl die Schmerzen zu lindern als auch das Risiko von gefährlichen und schlimmen Komplikationen zu verringern:
- Trinke ausreichend: Trinke möglichst viel Wasser und andere kalorienarme Flüssigkeiten, um den Harn somit zu verdünnen und die potenziell gefährlichen Ablagerungen aus dem Körper zu spülen.
- Vermeide bestimmte Nahrungsmittel: Vermeide Nahrungsmittel, die reich an Kalzium, Oxalat und Harnsäure sind, wie unter anderem Schokolade, Spinat und Erdnüsse und greife stattdessen zu Haferflocken, Äpfeln und hochwertigen Ölen auf pflanzlicher Basis.
- Nehme Schmerzmittel ein: Dein Arzt kann dir Schmerzmittel verschreiben, um die kolikartigen Schmerzen zu reduzieren.
- Vermeide körperliche Anstrengung: Vermeide körperliche Anstrengung, solange die Schmerzen vorhanden sind. Treppensteigen, langsames Laufen und Springen ist jedoch vorteilhaft.
- Halten dich warm: Halten dich möglichst warm, um die Koliken zu reduzieren und das Risiko einer gefährlichen Infektion zu verringern.
Fazit
Wie gefährlich Nierensteine sind, hängt immer vom jeweiligen Einzelfall ab. Trotzdem sollten betroffene das Problem niemals als harmlos abstempeln, sondern auch bei nur geringen Beschwerden einen Arzt aufsuchen. Nur der kann abschließend feststellen, ob eine Behandlung notwendig ist oder einfach abgewartet werden kann. Zu tatsächlich lebensbedrohlichen Situationen kommt es jedoch eher selten, da die meisten betroffenen sich bereits vorher aufgrund der aufkommenden starken Schmerzen in medizinische Behandlung begeben.
Weitere Informationen für Interessierte gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU).